Osterholzer Kreisblatt vom 31.10.2009

Verständigung klappte nicht

Projektgruppe übt Selbstkritik

Von Brigitte Lange

Hambergen-Hannover. „Der Bauantrag für den Standort ist gestellt worden", bestätigt Christian Wenzel, Pressesprecher Zentrale Polizeidirektion Hannover. Genehmigt sei aber noch nichts, und sollte ein Alternativstandort für den Digitalfunkturm in Axstedt-Wohlthöfen gefunden werden, könne jederzeit eine neue Baugenehmigung beantragt werden, teilte Wenzel der Redaktion auf Nachfrage mit.

Sein Kollege Karsten Wolff räumte ein, dass es im Fall Axstedt ein Kommunikationsdefizit gegeben habe. Daraus wollen die Hannoveraner nun ihre Lehre ziehen. Sie denken daran, künftig die Kommunen enger in die Planungen einzubeziehen. Schließlich würden sie sich am besten vor Ort auskennen und Empfehlungen für geeignete Standorte aussprechen können.

Wie Axstedts Bürgermeister Jürgen Rhau betonte Wolff, dass die Kommunen keinen Maulkorb in Sachen Digitalfunk verpasst bekommen hätten. Der Eindruck sei falsch. „Dazu sind wir gar nicht befugt", so Wolff. Allerdings ginge es um die Daten eines sensiblen Kommunikationsnetzes. Bestimmte Informationen dürften sie nicht weiter geben. Auf die Kriterien angesprochen, nach denen die Standorte für die „Tetra" -Sendeanlagen bundesweit ausgesucht werden, sagte Wolff, dass die „Bürgerverträglichkeit" durchaus eine Rolle spiele. In Städten sei es für sie allerdings schwierig, Abstand zu halten. Dafür sei die Besiedelung dort zu dicht. Dennoch müsse das Netz aufgebaut werden. Aber zu Schulen und anderen sensiblen Einrichtungen versuchten sie auch dort, Abstand zu halten.

Auf dem Land stelle sich die Situation anders dar. Laut Karsten Wolff ist es dort möglich, dem Kriterium der „Bürgerverträglichkeit" mehr Beachtung zu schenken und auf Abstand zur Bebauung zu gehen. Aber: Auch die Kosten sind bei der Standortwahl gewichtig.