Osterholzer Kreisblatt vom 30.04.2009

 

Mobilfunkanbieter will mit Sendeanlagen nach Hellingst

Gemeinderat Holste vertagte Entscheidung / Weitere Info benötigt

Von Andreas Hanuschek

Holste. Holstes Ratsmitglieder hatten im öffentlichen Teil ihrer Sitzung nur einen Punkt zu besprechen. Die Gesellschaft Telefonica 02 Germany GmbH (02) möchte auf einen Hochspannungsmast in Hellingst eine Mobilfunkstation aufbauen. Diplom Betriebswirt Ralf Holloch war gekommen, um das Interesse der Firma vorzutragen und sich den Fragen des Rates zu stellen.

02 möchte laut Holloch die Netzabdeckung des eigenen Mobilfunknetzes verbessern. Dazu ist das Unternehmen auf einen Standort in Hellingst angewiesen. Wörtlich sagte er: „Die Versorgung dort ist grottenschlecht." Die Möglichkeit einen eigenen Mast aufzustellen entfalle aus Kostengründen. Alternativen wurden gesucht. Die vorhandenen Windmühlen seien zu weit weg. Was blieb, war ein Hochspannungsmast.

Ausgeguckt hat sich die Gesellschaft einen Masten direkt an der Kreisstraße 23, der „Landrat-Christian-Evers-Straße", 500 Meter bevor sie auf die Oldendorfer Landstraße trifft. Vom Eigentümer des Masten die E.ON Netz GmbH und vom Grundstückseigentümer, dem Niedersächsischen Forstamt, habe man sich das Okay geholt. Bei der Ratssitzung teilte Holloch mit, dass 02 auch mit dem Hochleistungsmasten im Wolfshörenweg zufrieden sei. Der Anbieter plant sechs Mobilfunkantennen und Richtfunkantennen zu installieren. Betreiben möchte man vorerst den Mobilfunkstandard „ Global System for Mobile Communications" (GSM). Holloch räumt aber eine Aufrüstung auf „Universal Mobile Telecommunications System" (UMTS) in fünf Jahren ein. 02 verspricht sich eine brauchbare Versorgung im Radius von drei Kilometern. Antennen von 02 gibt's bereits auf dem Vodafone-Masten in Axstedt. Ulrike Behrend von der Freien Holster Liste (FHL) machte sich Sorgen um ein Gehöft, dass weniger als 200 Meter vom Alternativstandort liege und möchte erst die Bewohner befragen. Holloch hielt dagegen, dass auf einzelne Bebauungen keine Rücksicht genommen werden könne.

Holloch betonte, dass es keine wissenschaftlichen Studien über eine belegbare Schädlichkeit gebe und die Sorgen von Detlef Schaper (CDU) unbegründet seien. Schaper hatte behauptet, dass zwar Grenzwerte festgelegt sind, aber biologische Einflüsse gar nicht untersucht werden. Verwaltungsvertreter Friedhelm Lütjen wunderte sich über die Geschäftspolitik von 02 und erinnerte an die Verhandlungen mit dem Rat in Axstedt. Nachdem dort alles durch war, trat der Anbieter von seinen Plänen zurück.

Auf Lütjens Vorschlag hin vertagte der Rat das Thema. Holloch versprach die Versorgungslage vom Netz des Anbieters zu beschreiben und aufzuzeigen, wo genau Antennen stehen müssten. Auch soll der Standort der Windmühlen nochmals geprüft werden. Schaper schlug vor: „Im Anschluss schaut sich dann der Rat mit den Bürgern um, wo Antennen stehen könnten."

 

Nordseezeitung vom 02.05.2009

 

Standort für Funkmast gesucht

Alle bisherigen Mobilfunkstationen werden aufgeführt und ausgewertet

Holste (dol). Noch keine Entscheidung fällten die Mitglieder des Holster Gemeinderates im Verlauf ihrer jüngsten Sitzung in der Gaststätte „Altdeutsches Haus" in Oldendorf.

Die Firma 02 hatte den Wunsch geäußert, auf einem Hochspannungsmast in Hellingst eine Mobilfunkstation zu errichten. Ralf Holloch erläuterte den Ratsmitgliedern die Ausführung. „Die Station wird etwa das Aussehen eines Brettes haben. Fünf Zentimeter dick und rund 1,20 Meter hoch."

Einig war sich der Gemeinderat, dass sich der Aufbau einer solchen Station nicht verhindern lasse. Doch über den Standort soll noch einmal nachgedacht werden. Da halfen auch keine Aussagen von Ralf Holloch, dass nur mit einer Leistung von 22 Watt gesendet würde.

„Heute ist kaum noch eine Fläche zu finden, wo nicht in der Nähe ein Haus steht." Zudem seien 30000 Studien mit Feldversuchen vorhanden, dass die Strahlung einer solchen Anlage für Menschen völlig ungefährlich sei.

„Es gibt noch eine zweite Möglichkeit, solch eine Anlage zu bauen. Auf einem der Windräder in Hellingst.

Am Ende wurde ein Antrag von Detlev Schaper (CDU) beschlossen. Das Mitglied der dreiköpfigen Fraktion schlug vor, sich einen Plan vorlegen zu lassen, auf dem alle bisherigen Standorte von Mobilfunkstationen innerhalb der Gemeinde und der angrenzenden Ortschaften verzeichnet sind. Anhand dieser Karte soll dann ein Standort für die neue Anlage festgelegt werden.