WÜMME-ZEITUNG vom 03.10.2009

Kein Mobilfunkmast in Heidberg

Von Klaus Göckeritz

Lilienthal-Heidberg. Der Mobilfunkanbieter O2 wollte in Heidberg einen rund 40 Meter hohen Funkmast errichten. Sehr zum Ärger der Anwohner, die vehement gegen die Pläne opponiert haben. Jetzt scheint das Projekt vom Tisch zu sein. Der Anbieter O2 habe seinen Antrag zurückgezogen, wie Bürgermeister Willy Hollatz gegenüber unserer Zeitung berichtete.
Hintergrund ist ein Sinneswandel der Grundbesitzerin, die ihre Fläche in Heidberg entgegen einer früheren Zusage dem Mobilfunkunternehmen nun doch nicht zur Verfügung stellen will. In einem Schreiben habe sie die Verwaltung von ihrem Schritt unterrichtet. „Wir haben das Schriftstück unmittelbar an den Netzwerkbetreiber mit der Bitte um eine Stellungnahme weitergeleitet“, stellte Hollatz zum weiteren Ablauf fest. O2 hat vor diesem Hintergrund seine ursprünglichen Pläne fallengelassen und den Antrag auf das sogenannte Einvernehmen der Gemeinde mit dem Bau eines Mobilfunkmastes zurückgezogen. Dies hat Willy Hollatz am Donnerstagnachmittag auch dem Verwaltungsausschuss der Gemeinde mitgeteilt.
Die Antwort des Anbieters dürfte in Heidberg für Erleichterung sorgen. „Wir sind natürlich erleichtert“, stellte Jan Pfingsten mit, der gemeinsam mit Herbert Kück und Friedo v. Halle eine Bürgerinitiative organiert hatte. Freuen werden sich auch die inzwischen 575 Bürger aus Heidberg, Seebergen, Timmersloh und Dannenberg die sich per Unterschrift gegen den Bau ausgesprochen haben. Jan Pfingsten geht davon aus, dass O2 seine Pläne endgültig zu den Akten legt. Mit einem neuerlichen Versuch an anderer Stelle in Heidberg und umzu rechnet er insbesondere vor dem Hintergrund der langen Unterschriftenliste nicht. Dies würde einem Negativauftritt gleichkommen, den sich ein Unternehmen nicht leisten könne.
Für die Sprecher der Bürgerinitiative ist der Rückzug des Anbieters gleichzeitig der Beweis, dass sich bürgerschaftliches Engagement der Einwohner lohnt. Die Einstellung „wir können sowieso nichts ändern“, sei hiermit widerlegt, stellt Jan Pfingsten fest. Er verweist auf Beispiele wie in Attendorn, wo sich eine ganze Stadt gegen Mobilfunk positioniert habe.
Die Initiative will weiter am Ball beliben und plant eine gemeinsame Info- und Vortragsveranstaltung im Oktober und November. Dann soll über Grundsätzliches gesprochen werden. „Das Land ist mit Mobilfunk ausreichend versorgt“, niemand brauche zusätzliche Masten, sagt Pfingsten.